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Anhaltiner 7 = Graffiti-Heaven-Spot

Junge Sprayerin arbeitet an einer Hauswand und gestaltet ein S-Bahn-Graffiti.

StreetLife 2.0 schafft neuen Hot-Spot der Graffiti-Szene

Von vorne wirkt er wie ein schlichter dunkelblauer Bungalow – doch die Rückseite hat sich in einen echten „Heaven Spot“ der Berliner Graffiti-Community verwandelt: die neue Geschäftsstelle des Jugendhilfeträgers Zephir gGmbH in der Anhaltiner Straße 7, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Zehlendorf entfernt. Direkt an der S-Bahn-Linie S1 gelegen, die täglich Tausende Fahrgäste durch den Südwesten Berlins bringt, entsteht hier seit dem 11. Juni 2025 ein außergewöhnliches Street-Art-Projekt.

Fassade mit alten Graffitis und einem breiten roten Streifen.

Ein S-Bahn-Waggon aus Stein

Die Jugendfreizeiteinrichtung StreetLife 2.0 von Zephir ist schon seit Jahren ein Treffpunkt der Graffiti-Szene im Berliner Südwesten. Drei Jugendliche von StreetLife 2.0 und ein deutschlandweit bekannter Graffiti-Künstler waren schnell begeistert und bereit, gemeinsam die Rückwand des langgestreckten Gebäudes neu zu gestalten. Die Idee stand schnell fest: Eine rot-gelbe S-Bahn, Zielanzeige „Zehlendorf“, verziert mit individuellen Pieces – cool, bunt, urban.

Zwei Jugendliche streichen eine Hausrückwand in den Farben Rot und Geld, so dass es wie ein S-Bahn-Waggon wirkt.
Front eines S-Bahn-Waggons an einer Hauswand, Ziel "Zehlendorf"-

Zunächst erhielt die triste Rückseite, bislang nur von wenig gelungenen Tags bedeckt, einen Grundanstrich. Damit wurde sie optisch in einen typischen S-Bahn-Waggon verwandelt: Oben leuchten gelbe Fensterflächen, eingerahmt von schwarzen und weißen Streifen, die Türen, Griffe und das Dach andeuten. Darunter zieht sich ein kräftiger roter Streifen über die Fassade – die ursprünglichen Backsteine sind kaum noch zu erkennen.

Zweiter Schritt: Logos und Pieces im eigenen Style

Was passte, durfte bleiben – vieles wurde ergänzt. So bekam das Logo von Zephir gGmbH einen prominenten Platz am Dachrand. Auch die benachbarte Karate-Schule wurde mit einem eigenen Logo in die Gestaltung integriert. Eine stilisierte Metropolen-Skyline zieht sich inzwischen bis über die Rollläden hinweg. Aktuell arbeiten die Jugendlichen an ihren individuellen Pieces – jeder bringt dabei seinen eigenen Stil mit ein.

Mit Graffitis bemalte Rückseite eines Bungalows, der aussieht wie ein S-Bahn-Waggon.
Fassade mit einer Skyline und dem Logo einer Karate-Schule.

Ein neuer Blickfang an der Linie S1

Bis zu den Sommerferien soll das Kunstwerk fertig sein. Dann werden täglich schätzungsweise rund 100.000 Fahrgäste an diesem auffälligen „Waggon aus Stein“ vorbeisausen. Ein echter Hingucker – und vielleicht sogar ein Statement an S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner: Für dieses Piece muss ausnahmsweise kein Geld in die Entfernung von Farbe gesteckt werden. Der neue Graffiti-Hotspot darf bleiben. Nun hoffen alle Beteiligten, dass das außergewöhnliche Projekt vielleicht sogar als neue „Hall of Fame“ in die Street-Art-Führungen Berlins aufgenommen wird.

Kontakt

Philip Nadoll, Tel. 0159 – 06 14 40 41

Jonas Quintin (Ltg.), Tel. 0176 – 45 95 26 62